EM in Ungarn: SGA holt Gold
Als sich die weibliche Nationalmannschaft im Nackt-Synchronschwimmen auf den weiten und beschwerlichen Weg nach Ungarn machte, ahnte noch keine der Damen, wie beschwerlich und verlustreich die nächsten drei Tage immer wieder werden sollten.
Dabei hätten sie es ahnen müssen. Es ging ja schon gut los. Gleich zwei Schwimmerinnen fehlten zur vereinbarten Zeit, am vereinbarten Treffpunkt. Dabei waren sogar ausgewiesene zu-spät-Kommerinnen (auch Penetrat genannt) pünktlich vor Ort. Einen Weckanruf und zwei drei Zigaretten später, war das Team dann aber doch vollständig und konnte los.
Noch 500 Kilometer
Bei der ersten Rast ließen sich die Damen den Weg zur EM noch einmal ganz genau vom Busfahrer des BKAs erklären. Sicher ist sicher. Dessen Besorgnis, dass die Mannschaft es nicht rechtzeitig schaffen würde, konnte zerstreut werden. Der Auftritt sei ja erst morgen. Ruckzuck waren die 500 Kilometer geschafft und die beiden Tourbusse und das Safety Car am Bodensee (äh Plattensee) angekommen. Auf der größten Speisekarte der Welt (vom Format, nicht vom Umfang), fand sich für jeden etwas Passendes.
Den Bauch voll mit Käsespätzle, Putenbrüstle, Nüdli und Eis fuhr der Konvoi in die Konstanzer Innenstadt. Dank der synchronen Kleidung, traf man dort auch alte Bekannte von der letzten Raststätte. Nach Investitionen in Kaffee, Kleidung und diverse Schals, fuhr der Club ins olympische Dorf, das in erster Linie aus einem riesigen Turm bestand.
Riesen Betten und großzügige Klos
Zum Glück mussten sich die Schwimmerinnen nicht bis in dessen achten Stock quälen, sondern bekamen ihre Luxus-Suiten ebenerdig. Statt sich aber in die dortigen King-Size-Betten zu kuscheln, galt es noch den abendlichen Testlauf zu absolvieren. Schließlich sind wir hier nicht im Urlaub! Bikini, Tankini oder Badeanzug gepackt und zurück in die Tourbusse.
In der (Schwimm-)Halle angekommen, gab es zunächst Zuwachs in Form von Tina, die die Formation komplettierte. Besonders begeistert wurden die großzügig und offen geschnittenen Toilettenräume aufgenommen. Auch das Energiespar-Konzept der Schule fand großen Anklang. Wasser ist schließlich kostbar und spülen reicht auch einmal pro Woche.
Würstchen statt Fisch
Entsprechend motiviert und getreu dem Mannschafts-Motto: „Wir lassen uns keinen Fisch durch die Lappen gehen“, stand das Team auf den Startblöcken, um sich mit Konstanz zu vergleichen. Die Generalprobe verlief dann allerdings nicht ganz nach Plan. Nach sechzig Minuten vergaben die Punktrichter 32 Zähler für die Gegner und nur 20 für die SGA. Ein bisschen hatte man den Anschluss verpasst, weil Zuspiele nicht stimmten und vor allem, weil man die Torfrau nicht riskieren wollte. Man merkte auch einfach, dass die Konstanzer ein paar Plätze weiter oben in der Weltrangliste stehen.
Dafür gab es im Anschluss Würstchen (danke Bernd) und für manche auch Salat. Als es nur noch warmes Bier gab und keiner mehr Vorlesen konnte, fuhren die Damen zurück und ließen sich in ihre weichen Himmelbetten fallen. So richtig ausgeschlafen wurde ein stärkendes Frühstück mit selbstgemachten Waffeln eingenommen. Nachdem die Eine die ganze Nacht Wäsche gewaschen hatte, musste die Andere die Lunchpakete weg(ck) schmieren und die nächste die Kaputtgegangenen wieder zusammenkleben. Was täte die Mannschaft nur ohne ihr Kompetenzteam?
Platzmangel auf der Invaliden-Bank
Entsprechend vorbereitet traf sich das Team wieder in der Energiespar-Halle. Wo am Vorabend allerdings nur eine wegen defektem Oberschenkelmuskel aufstecken musste, konnte an diesem Morgen eine andere nicht wegen nächtlich zerstörtem Mittelfuß und noch eine, weil ihr übel war.
Die Zuschauer-, Betreuer- und Invalidenbank war dementsprechend gut gefüllt. Dennoch wurden fleißig Positionen und Abläufe geübt. Beim zweiten Testlauf gegen Konstanz sah die Mannschaft schon besser aus.
Schweiz? Immer wieder gerne
Mit frisch eingekauften Nüsschen und Gummibärchen gestärkt, tuckerte das Team ihrer ersten Länderspiel-Kür gegen die Schweiz entgegen. Im Land des Käses und der schwarzen Konten angekommen, freuten sich alle über eine nagelneue Halle und freundliche Gegnerinnen. Müde Beine hielten die Mannschaft nicht von einem schönen Sieg ab. Sorgfältig abgeklatscht fuhren die Arheilgerinnen wieder auf deutschen Boden und glätteten sich sorgfältigst die Haare.
Das war auch sehr wichtig, sonst hätte das ganze Wasser von oben nicht so gut ablaufen können. Ein zuvor ausgekundschaftetes Lokal erwies sich als Glücksgriff: Es gab Schnitzeli und sogar Kristall. Ein Traum. In gut gelaunter Eintracht wanderte man zur Bushaltestelle, um zum Seefest zu fahren. Beinahe wäre das ganze 23-köpfige Team in einem schicken dreier BMW dort angekommen, aber der Fahrer war so von der Schönheit der Frau Trainerin geblendet, dass er im letzten Monat ausweichen musste. Zum Glück kam kurz darauf der Bus und mit einigen fröhlichen Liedern auf den Lippen ging’s Richtung Fest.
Die Spaltung
Ergriffen wohnte man dort dem aufwendigen Feuerwerk bei und ließ sich von Musik und Wasser gleichermaßen berieseln. Daraufhin teilte sich die Gruppe (in fast genau zwei Hälften). Die einen besuchten das feuchtfröhliche Fest. Die anderen eine trockene Kneipe (wichtig für den späteren Verlauf: Alle Zimmerschlüssel waren bei der zweiten Gruppe).
Während ganz neuer Einblicke in die Welt von Betonmischer, Baustellen und Baggern, verging die Zeit wie im Flug. Schon war die Kneipengruppe beim zweiten Getränk angelangt und die Seegruppe in der Jugendherberge. Dort konnten die beiden Seegängerinnen nur noch schlafend an der Rezeption geborgen werden. Weshalb sie nicht etwas früher angerufen hatten, bleibt ein Geheimnis.
Nach wohlverdientem Schlaf - im jeweils richtigen Bett – und erneutem Waffel-Frühstück, stand auch schon die Heimfahrt an. Ein halbstündiger Zwischenstopp an einer Tankstelle blieb ohne Ergebnis. Getankt wurde dann an der Zapfsäule 27 Kilometer weiter. Kurz darauf war die gesamte Mannschaft zurück aus Ungarn und beschloss die erfolgreiche EM mit einem Absacker.
Danksagungen
Danke an unser Maskottchen Bernd, ohne den es weder Nüsschen, noch Schnitzel, noch ein Auto gegeben hätte.
Danke an die Fahrerinnen, die so souverän mit Mini-Bussen umgehen können.
Danke an Nicki, die so viel organisiert hat und dann nicht mal mitkonnte.
Danke an Petra, die vor Ort organisiert, eingekauft und natürlich gewaschen hat.
Danke an Kerstin, ohne die wohl einige auseinander gefallen wären.
Danke an Tanja, fürs Weck-schmieren und Autodach zumachen ;)
Danke an Anni, fürs Fotos machen.
Ein Minus-Danke, fürs Trikottaschen einfach stehen lassen.
Und ganz, ganz vielen Dank an die Frau Trainerin für die Idee und die ganze Planung.
Danke natürlich an die ganze Mannschaft, für die gute Laune, den Zusammenhalt und die tolle Zeit!
Dabei hätten sie es ahnen müssen. Es ging ja schon gut los. Gleich zwei Schwimmerinnen fehlten zur vereinbarten Zeit, am vereinbarten Treffpunkt. Dabei waren sogar ausgewiesene zu-spät-Kommerinnen (auch Penetrat genannt) pünktlich vor Ort. Einen Weckanruf und zwei drei Zigaretten später, war das Team dann aber doch vollständig und konnte los.
Noch 500 Kilometer
Bei der ersten Rast ließen sich die Damen den Weg zur EM noch einmal ganz genau vom Busfahrer des BKAs erklären. Sicher ist sicher. Dessen Besorgnis, dass die Mannschaft es nicht rechtzeitig schaffen würde, konnte zerstreut werden. Der Auftritt sei ja erst morgen. Ruckzuck waren die 500 Kilometer geschafft und die beiden Tourbusse und das Safety Car am Bodensee (äh Plattensee) angekommen. Auf der größten Speisekarte der Welt (vom Format, nicht vom Umfang), fand sich für jeden etwas Passendes.
Den Bauch voll mit Käsespätzle, Putenbrüstle, Nüdli und Eis fuhr der Konvoi in die Konstanzer Innenstadt. Dank der synchronen Kleidung, traf man dort auch alte Bekannte von der letzten Raststätte. Nach Investitionen in Kaffee, Kleidung und diverse Schals, fuhr der Club ins olympische Dorf, das in erster Linie aus einem riesigen Turm bestand.
Riesen Betten und großzügige Klos
Zum Glück mussten sich die Schwimmerinnen nicht bis in dessen achten Stock quälen, sondern bekamen ihre Luxus-Suiten ebenerdig. Statt sich aber in die dortigen King-Size-Betten zu kuscheln, galt es noch den abendlichen Testlauf zu absolvieren. Schließlich sind wir hier nicht im Urlaub! Bikini, Tankini oder Badeanzug gepackt und zurück in die Tourbusse.
In der (Schwimm-)Halle angekommen, gab es zunächst Zuwachs in Form von Tina, die die Formation komplettierte. Besonders begeistert wurden die großzügig und offen geschnittenen Toilettenräume aufgenommen. Auch das Energiespar-Konzept der Schule fand großen Anklang. Wasser ist schließlich kostbar und spülen reicht auch einmal pro Woche.
Würstchen statt Fisch
Entsprechend motiviert und getreu dem Mannschafts-Motto: „Wir lassen uns keinen Fisch durch die Lappen gehen“, stand das Team auf den Startblöcken, um sich mit Konstanz zu vergleichen. Die Generalprobe verlief dann allerdings nicht ganz nach Plan. Nach sechzig Minuten vergaben die Punktrichter 32 Zähler für die Gegner und nur 20 für die SGA. Ein bisschen hatte man den Anschluss verpasst, weil Zuspiele nicht stimmten und vor allem, weil man die Torfrau nicht riskieren wollte. Man merkte auch einfach, dass die Konstanzer ein paar Plätze weiter oben in der Weltrangliste stehen.
Dafür gab es im Anschluss Würstchen (danke Bernd) und für manche auch Salat. Als es nur noch warmes Bier gab und keiner mehr Vorlesen konnte, fuhren die Damen zurück und ließen sich in ihre weichen Himmelbetten fallen. So richtig ausgeschlafen wurde ein stärkendes Frühstück mit selbstgemachten Waffeln eingenommen. Nachdem die Eine die ganze Nacht Wäsche gewaschen hatte, musste die Andere die Lunchpakete weg(ck) schmieren und die nächste die Kaputtgegangenen wieder zusammenkleben. Was täte die Mannschaft nur ohne ihr Kompetenzteam?
Platzmangel auf der Invaliden-Bank
Entsprechend vorbereitet traf sich das Team wieder in der Energiespar-Halle. Wo am Vorabend allerdings nur eine wegen defektem Oberschenkelmuskel aufstecken musste, konnte an diesem Morgen eine andere nicht wegen nächtlich zerstörtem Mittelfuß und noch eine, weil ihr übel war.
Die Zuschauer-, Betreuer- und Invalidenbank war dementsprechend gut gefüllt. Dennoch wurden fleißig Positionen und Abläufe geübt. Beim zweiten Testlauf gegen Konstanz sah die Mannschaft schon besser aus.
Schweiz? Immer wieder gerne
Mit frisch eingekauften Nüsschen und Gummibärchen gestärkt, tuckerte das Team ihrer ersten Länderspiel-Kür gegen die Schweiz entgegen. Im Land des Käses und der schwarzen Konten angekommen, freuten sich alle über eine nagelneue Halle und freundliche Gegnerinnen. Müde Beine hielten die Mannschaft nicht von einem schönen Sieg ab. Sorgfältig abgeklatscht fuhren die Arheilgerinnen wieder auf deutschen Boden und glätteten sich sorgfältigst die Haare.
Das war auch sehr wichtig, sonst hätte das ganze Wasser von oben nicht so gut ablaufen können. Ein zuvor ausgekundschaftetes Lokal erwies sich als Glücksgriff: Es gab Schnitzeli und sogar Kristall. Ein Traum. In gut gelaunter Eintracht wanderte man zur Bushaltestelle, um zum Seefest zu fahren. Beinahe wäre das ganze 23-köpfige Team in einem schicken dreier BMW dort angekommen, aber der Fahrer war so von der Schönheit der Frau Trainerin geblendet, dass er im letzten Monat ausweichen musste. Zum Glück kam kurz darauf der Bus und mit einigen fröhlichen Liedern auf den Lippen ging’s Richtung Fest.
Die Spaltung
Ergriffen wohnte man dort dem aufwendigen Feuerwerk bei und ließ sich von Musik und Wasser gleichermaßen berieseln. Daraufhin teilte sich die Gruppe (in fast genau zwei Hälften). Die einen besuchten das feuchtfröhliche Fest. Die anderen eine trockene Kneipe (wichtig für den späteren Verlauf: Alle Zimmerschlüssel waren bei der zweiten Gruppe).
Während ganz neuer Einblicke in die Welt von Betonmischer, Baustellen und Baggern, verging die Zeit wie im Flug. Schon war die Kneipengruppe beim zweiten Getränk angelangt und die Seegruppe in der Jugendherberge. Dort konnten die beiden Seegängerinnen nur noch schlafend an der Rezeption geborgen werden. Weshalb sie nicht etwas früher angerufen hatten, bleibt ein Geheimnis.
Nach wohlverdientem Schlaf - im jeweils richtigen Bett – und erneutem Waffel-Frühstück, stand auch schon die Heimfahrt an. Ein halbstündiger Zwischenstopp an einer Tankstelle blieb ohne Ergebnis. Getankt wurde dann an der Zapfsäule 27 Kilometer weiter. Kurz darauf war die gesamte Mannschaft zurück aus Ungarn und beschloss die erfolgreiche EM mit einem Absacker.
Danksagungen
Danke an unser Maskottchen Bernd, ohne den es weder Nüsschen, noch Schnitzel, noch ein Auto gegeben hätte.
Danke an die Fahrerinnen, die so souverän mit Mini-Bussen umgehen können.
Danke an Nicki, die so viel organisiert hat und dann nicht mal mitkonnte.
Danke an Petra, die vor Ort organisiert, eingekauft und natürlich gewaschen hat.
Danke an Kerstin, ohne die wohl einige auseinander gefallen wären.
Danke an Tanja, fürs Weck-schmieren und Autodach zumachen ;)
Danke an Anni, fürs Fotos machen.
Ein Minus-Danke, fürs Trikottaschen einfach stehen lassen.
Und ganz, ganz vielen Dank an die Frau Trainerin für die Idee und die ganze Planung.
Danke natürlich an die ganze Mannschaft, für die gute Laune, den Zusammenhalt und die tolle Zeit!
Schluppi - 16. Aug, 14:37